Wasser wie Seide – wilde Klippen und ein Hauch Ostalgie
30.10.2022 – 05.11.2022
ab 899,- € pro Person
Wenige Restplätze frei.
Mehr Informationen und Buchung bei ARTISTRAVEL.
Wenn Wasser auf Fotos „fließt“, eine seidige Oberfläche erhält oder wie Watte zwischen Kieseln am Ufer wirkt, dann ist die Technik der Langzeitbelichtung im Spiel. Wir wollen in diesem Kurs die herbstlich ungestüme Ostsee fotografisch zähmen und machen auch einem Ausflug in die Architekturfotografie.
Die größte Insel Deutschlands bietet zahlreiche Möglichkeiten mit Wasser zu arbeiten und dabei auch durch gezieltes Weglassen und Reduzieren von Inhalt die „Kunst fotografischen Schönschreibens“ zu erlernen.
Im Spätherbst wandelt sich Rügen von der überfüllten Sommerfrische zu einem Mekka für Fine Art Fotografen auf der Suche nach beruhigenden Looks. Wetterglück definiert sich dann mit Nebel und ziehenden Wolken, die in Verbindung mit der weiten Fläche der Ostsee eine Traumkombination für Minimalisten bilden. Banale Objekte – Pfähle im Wasser, ein Leuchtturm, einzelne Bäume, eine Seebrücke – lassen sich durch das fehlen umgebender Elemente auf wirkungsvolle und plakative Art darstellen. Durch die Anwendung von sehr langen Belichtungszeiten – über mehrere Minuten, erzwungen durch den Einsatz von Filtersystemen – lassen sich alle Bewegungen einfrieren, Wellen und Wind glätten, Geschwindigkeiten anhalten, um das Motiv surreal aus seiner Umgebung hervorzuheben und das Bild auf seine wesentlichen Bestandteile zu reduzieren.
In diesem Kurs dreht sich alles um Langzeitbelichtung und wie wir diese am helllichten Tag durch die Anwendung von (Steck-)filtersystemen und deren Alternativen erzwingen können. Mit Graufiltern, je nach Bedarf auch mit Grauverlaufsfiltern, wollen wir die Hell-Dunkel-Kontraste hervorheben, ausbalancieren und die Bewegung des Wassers kreativ nutzen. Am Meer „schreiben“ wir quasi durch gezielt ausgesuchte Motive auf weißem Papier. An den Kreideklippen nutzen wir den Hell-Dunkel-Effekt aus Meer, Kiesstrand, weißen Klippen und Wald.
In den Tagen auf Rügen lassen wir es langsam angehen und nutzen die meditative Wirkung der Ostsee und der im November spürbar entschleunigten Landschaft. Wir wollen unseren Visionen für ein Bild genügend Zeit geben zu entstehen, bevor wie auf den Auslöser drücken. Wie wirken sich verschiedene Belichtungszeiten auf die Wasseroberfläche aus? Was wird aus ziehenden Wolken, aus auf dem Wasser fahrenden Booten und sich bewegenden Vögeln? Mit etwas Glück nutzen wir auch am Himmel fliegende Kraniche als Motiv.
Wie positioniere ich ein einzelnes Objekt wirkungsvoll im leerem Raum, auch mittels bewusstem Brechen von Bildgestaltungsregeln und der bewussten Nutzung von leerem Raum. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Motiv ist bei der extremen Langzeitbelichtung besonders wichtig, denn Fehler werden oft erst nach vielen Minuten sichtbar.
Anfänger und Fortgeschrittene, die gerne bei jedem Wetter draußen unterwegs sind, werden ihre Freude an der herrlichen Landschaft der größten Deutschen Insel haben. Wir spielen bei diesem Kurs mit verschiedenen Belichtungszeiten und deren Auswirkungen auf den „Härtegrad des Wassers“, auf Blätter am Wind oder Vögel am Himmel und lernen die Bewegungen zu lesen.
Einen Tag widmen wir der Architekturfotografie und nutzen dazu die Werke des DDR-Architekten und Baumeisters Ulrich Müther in Binz, Sassnitz und Baabe. Der Kurs richtet sich besonders an Fotografen, die ihr „schwarzweißes und minimalistisches Sehen“ trainieren möchten. Mit negativem Raum und Langzeitbelichtung können aber auch wunderbare Aufnahmen in Farbe entstehen.
Zielgruppe: Dieser Workshop richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene, Schwarzweiß aber auch Farbe.
Kurszeiten: Die Kurszeiten werden flexibel mit dem Dozenten geregelt und den Lichtverhältnissen und Witterungsbedingungen individuell angepasst. Wir werden je nach Verhältnissen auch morgens früh und abends spät fotografieren, angepasst an die Sonnenauf- und untergangszeiten im November.
Organisatorisches: Sofern möglich, Anreise mit eigenem Auto erwünscht. Um zu den Fotospots zu gelangen gehen wir zu Fuß oder organisieren vor Ort Fahrgemeinschaften. Gummistiefel mit Profilsohle leisten gute Dienste, um auch länger im Meer stehen zu können oder am Spülsaum der Ostsee zu wandern ohne nasse Füße zu bekommen.